Majoran zählt zu den beliebtesten Küchenkräutern im deutschsprachigen Raum und wird gerne als „Wurstkraut“ bezeichnet – ein Hinweis auf seine traditionelle Verwendung in Fleischgerichten.
Doch das aromatische Kraut hat weit mehr zu bieten. Es verleiht zahlreichen Speisen Tiefe und Wärme, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Sein würziger, leicht süßlicher Geschmack mit einer feinherben Note macht ihn zu einem idealen Begleiter für herzhafte Rezepte aller Art.
Majoran gehört zur Familie der Lippenblütler und ist eng verwandt mit Oregano. Während Oregano vor allem in der mediterranen Küche dominiert, kommt Majoran insbesondere in der deutschen, österreichischen und osteuropäischen Küche regelmäßig zum Einsatz. Besonders gut harmoniert er mit Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Fleisch – doch auch vegetarische Gerichte profitieren vom feinwürzigen Aroma.
Im Vergleich zu anderen Kräutern verliert Majoran beim Trocknen kaum an Geschmack. Viele Küchenprofis schwören daher auf die getrocknete Variante, die sich gut lagern lässt und intensiver im Aroma ist als frischer Majoran.
Nachfolgend stellen wir zwei Rezepte vor, die die Vielseitigkeit dieses Krauts unter Beweis stellen – ein klassisch-deftiges Gericht und eine überraschend leichte vegetarische Variante.

Tipp: Wer es etwas herzhafter mag, kann zusätzlich eine fein gehackte Knoblauchzehe mitbraten. Der Majoran mildert die Schärfe und sorgt für eine ausgewogene Würze.

Varianten: Wer mag, kann die Suppe mit einem Klecks Crème fraîche oder etwas Joghurt servieren. Auch klein gewürfelte Kartoffeln oder Sellerie passen gut dazu.

Majoran entfaltet seine Aromen besonders gut in warmen Speisen, da Hitze die ätherischen Öle freisetzt. Beim Würzen sollte man darauf achten, ihn nicht zu früh zuzugeben – idealerweise kommt er gegen Ende der Garzeit ins Spiel. So bleibt das volle Aroma erhalten.
In Kombination mit anderen Kräutern wie Thymian, Rosmarin oder Liebstöckel sorgt Majoran für eine runde Geschmackskomposition. In deftigen Eintöpfen, Würstchenmischungen oder Hackbraten ist er nahezu unverzichtbar.
Auch in der veganen Küche gewinnt das Kraut an Bedeutung: In pflanzlichen Bratlingen, Linsenbällchen oder Gemüsesuppen wirkt es als natürlicher Geschmacksverstärker. Wer bewusst auf künstliche Zusätze verzichtet, findet in Majoran eine hervorragende Alternative.
Majoran ist weit mehr als ein traditionelles Gewürz für Fleischgerichte. Er überzeugt durch sein vielseitiges Aroma und lässt sich sowohl in klassischen als auch modernen Rezepten einsetzen. Egal ob Bratkartoffeln, Eintöpfe oder vegetarische Suppen – das Kraut verleiht Speisen eine besondere Tiefe. Wer Majoran bisher nur aus der Wurstküche kannte, sollte ihn unbedingt einmal neu entdecken.