Ein vielseitiges Küchenkraut mit Geschichte und Geschmack

Majoran in der Küche

Majoran ist ein vielseitiges Würzkraut, das weit über Fleischgerichte hinaus geschätzt wird. Ob in Bratkartoffeln, Linsensuppen oder vegetarischen Gerichten – sein feinherbes Aroma verleiht Speisen Tiefe. Besonders praktisch: Getrockneter Majoran behält sein intensives Aroma lange.

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Schwerpunkte im Artikel:
  • Aroma
  • Bratkartoffeln
  • Deutsche Küche
  • getrocknete Kräuter
  • Kartoffel
  • Kraut
  • Kräuter
  • Linsensuppe
  • Majoran
  • Suppe
  • Vegetarisch
  • Wurstkraut
  • Würzkraut

Majoran zählt zu den beliebtesten Küchenkräutern im deutschsprachigen Raum und wird gerne als „Wurstkraut“ bezeichnet – ein Hinweis auf seine traditionelle Verwendung in Fleischgerichten.

Doch das aromatische Kraut hat weit mehr zu bieten. Es verleiht zahlreichen Speisen Tiefe und Wärme, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Sein würziger, leicht süßlicher Geschmack mit einer feinherben Note macht ihn zu einem idealen Begleiter für herzhafte Rezepte aller Art.

Majoran gehört zur Familie der Lippenblütler und ist eng verwandt mit Oregano. Während Oregano vor allem in der mediterranen Küche dominiert, kommt Majoran insbesondere in der deutschen, österreichischen und osteuropäischen Küche regelmäßig zum Einsatz. Besonders gut harmoniert er mit Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Fleisch – doch auch vegetarische Gerichte profitieren vom feinwürzigen Aroma.

Im Vergleich zu anderen Kräutern verliert Majoran beim Trocknen kaum an Geschmack. Viele Küchenprofis schwören daher auf die getrocknete Variante, die sich gut lagern lässt und intensiver im Aroma ist als frischer Majoran.

Nachfolgend stellen wir zwei Rezepte vor, die die Vielseitigkeit dieses Krauts unter Beweis stellen – ein klassisch-deftiges Gericht und eine überraschend leichte vegetarische Variante.

 

Bratkartoffeln mit Majoran

 

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Rezept 1: Hausgemachte Bratkartoffeln mit Speck und Majoran

Zutaten für 4 Portionen

  • 800 g festkochende Kartoffeln
  • 150 g durchwachsener Speck
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Öl oder Butterschmalz
  • 1 TL getrockneter Majoran
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Optional: Frische Petersilie zum Garnieren

Zubereitung

  1. Die Kartoffeln gründlich waschen und mit Schale in einem Topf mit Salzwasser etwa 20 Minuten vorkochen. Abgießen und abkühlen lassen. Anschließend in Scheiben schneiden.
  2. Den Speck in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und fein hacken.
  3. In einer großen Pfanne Öl oder Butterschmalz erhitzen. Die Speckwürfel darin knusprig braten, dann die Zwiebeln hinzufügen und glasig dünsten.
  4. Die Kartoffelscheiben in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze goldbraun braten. Dabei regelmäßig wenden, damit sie gleichmäßig bräunen.
  5. Gegen Ende der Bratzeit den Majoran einstreuen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und alles gut vermengen.
  6. Vor dem Servieren optional mit frischer Petersilie bestreuen.

Tipp: Wer es etwas herzhafter mag, kann zusätzlich eine fein gehackte Knoblauchzehe mitbraten. Der Majoran mildert die Schärfe und sorgt für eine ausgewogene Würze.

 

Linsensuppe mit Möhren

 

Rezept 2: Linsensuppe mit Karotten und Majoran

Zutaten für 4 Portionen

  • 200 g braune Linsen
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Karotten
  • 1 Stange Lauch
  • 1,5 Liter Gemüsebrühe
  • 1 TL getrockneter Majoran
  • 1 EL Tomatenmark
  • 2 EL Öl
  • Salz, Pfeffer, optional etwas Zitronensaft
  • optinal: Schicken oder Speck

Zubereitung

  1. Linsen unter fließendem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Zwiebel, Knoblauch und Karotten schälen, klein schneiden. Lauch in Ringe schneiden.
  2. In einem großen Topf das Öl erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin andünsten. Tomatenmark hinzufügen und kurz mitrösten.
  3. Karotten und Lauch einrühren, dann die Linsen dazugeben. Mit Gemüsebrühe aufgießen und alles zum Kochen bringen.
  4. Den Majoran einstreuen und die Suppe bei niedriger Hitze etwa 30-40 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind.
  5. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ein Spritzer Zitronensaft verleiht dem Gericht eine frische Note.

Varianten: Wer mag, kann die Suppe mit einem Klecks Crème fraîche oder etwas Joghurt servieren. Auch klein gewürfelte Kartoffeln oder Sellerie passen gut dazu.

 

Kräuter Schneiderbrett

 

Wissenswertes zum Einsatz von Majoran

Majoran entfaltet seine Aromen besonders gut in warmen Speisen, da Hitze die ätherischen Öle freisetzt. Beim Würzen sollte man darauf achten, ihn nicht zu früh zuzugeben – idealerweise kommt er gegen Ende der Garzeit ins Spiel. So bleibt das volle Aroma erhalten.

In Kombination mit anderen Kräutern wie Thymian, Rosmarin oder Liebstöckel sorgt Majoran für eine runde Geschmackskomposition. In deftigen Eintöpfen, Würstchenmischungen oder Hackbraten ist er nahezu unverzichtbar.

Auch in der veganen Küche gewinnt das Kraut an Bedeutung: In pflanzlichen Bratlingen, Linsenbällchen oder Gemüsesuppen wirkt es als natürlicher Geschmacksverstärker. Wer bewusst auf künstliche Zusätze verzichtet, findet in Majoran eine hervorragende Alternative.

Fazit: Mehr als nur ein Wurstkraut

Majoran ist weit mehr als ein traditionelles Gewürz für Fleischgerichte. Er überzeugt durch sein vielseitiges Aroma und lässt sich sowohl in klassischen als auch modernen Rezepten einsetzen. Egal ob Bratkartoffeln, Eintöpfe oder vegetarische Suppen – das Kraut verleiht Speisen eine besondere Tiefe. Wer Majoran bisher nur aus der Wurstküche kannte, sollte ihn unbedingt einmal neu entdecken.

Verwendete Fotos:
1. Marjoran. Bild von ivabalk auf Pixabay
2. Bratkartoffeln mit Majoran. Foto von Markus Winkler auf Unsplash
3. Kräuter Schneiderbrett. Foto von Kevin Doran auf Unsplash
4. Linsensuppe mit Möhren. Foto von Alesia Kozik: https://www.pexels.com/de-de/foto/brauner-reis-mit-grunen-erbsen-auf-edelstahlschale-6120506/